Gehen als künstlerischer Akt

Seine unter dem Titel „Die Weltfremdheit des Menschen“ veröffentlichten „Schriften zur philosophischen Anthropologie“ zeigen Günther Anders als einen Denker, dessen Anliegen es ist, „die wesentlichen Umgangsformen des Menschen mit Welt und Mitwelt festzustellen“. Im Kontext der Überlegungen des Heidegger-Schülers Anders werde ich mich in diesem und in den folgenden Beiträgen mit zwei Phänomenen menschlicher Weltverhältnisse …

Selbstvergessen

„Querfeldein, querwaldein, querbuschein, querwortein“ – auf diese Weise beschreibt Peter Handke 2011 in seinem Tagebuch den Beruf des Schriftstellers als eine Art Pfadfindertum. Mit seinen Aufzeichnungen führt er uns in eine Sphäre, in der das von ihm so bezeichnete „Ideal der Ideale“: die „Empfänglichkeit“ vorherrscht. Was geschieht, wenn wir das Verhältnis, das wir spazierend zu …

Erkenntnis-„gang“

Zu spazieren bedeutet einen Erkenntnis-„gang“ im wahrsten Sinne des Wortes: Spazierend durchschreite ich die „innere Natur“ des Menschen wie die „äußere Natur“ der Wiesen, Wälder und Berge, der Häuserschluchten, Mietskasernen und Stadtautobahnen. Dass es bei diesem Erkenntnisgang nicht um die reine Idee geht, zeigt sich sehr bald. An die Stelle absoluter Wahrheitsansprüche tritt ein prozesshaftes …