Ich möchte zu ästhetischen Spaziergängen zwischen Ost und West einladen, die in die Bereiche der chinesischen Kunst, Literatur und des chinesischen Denkens führen. Auch die chinesische Musik soll Berücksichtigung finden. Zu spazieren, ist nicht l´art pout l´art, kein reiner Selbstzweck. Es stellt einen Vorgang dar, mit dem sich der Mensch immer wieder aufs Neue seines Menschseins versichert und dabei zweierlei unter Beweis stellt: was die Befähigung zum Gehen aus ihm gemacht hat und welches Möglichkeitsspektrum er sich in kultureller und gesellschaftlicher Hinsicht aufgrund dieser Befähigung erschließt.
»No walk, no art«, so lautet das Motto einer Arbeit, die der englische Künstler Hamish Fulton speziell für eine Ausstellung im Kunstmuseum Wallis 2018 konzipierte. Orientiert an dem erweiterten Kunstbegriff Fultons werden mich bei meinen ästhetischen Spaziergängen immer die Fragen nach der schönen Gesellschaft, der schönen Ordnung des Kosmos oder, ganz pragmatisch, des guten wie schönen Lebens als mitlaufende Beobachtungen beschäftigen.

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